Kennt ihr das: Der Trubel des Alltags, die Pflichten und die To-do’s? Wir sind ständig in Bewegung. Hier muss eine Nachricht gelesen und da ein Facebook-Status gepostet werden. Wir verpassen es zusehends einen Moment wirklich zu erleben, weil wir viel zu sehr damit beschäftigt sind, immer online, immer aktuell, immer und überall einfach nur up-to-date zu sein. Dabei verlieren wir uns jedoch selbst aus den Augen.

Der folgende 6-Punkte-Plan behauptet nicht von sich eine Allgemeingültigkeit zu besitzen, noch ist er belegt oder in einer chronologischen Reihenfolge zu beachten – vielmehr ist er eine persönliche Annäherung an das Thema. Für eine Umwelt, die stärker denn je auf Beschleunigung setzt und uns dazu verführt, kaum noch in uns hinein zu hören.
Punkt 1: Nehmt eine Auszeit für euch
Um ungestört in sich hineinzuhören oder die Gedanken loszulassen, könnt ihr zum Beispiel meditieren. Forscher der University of Essex haben zudem bei einer Studie herausgefunden, dass Naturerfahrungen positive Einflüsse auf die Stimmung und auf den Selbstwert des Menschen haben. Demnach sollten sich gehetzte Menschen in einer unruhigen Umwelt regelmäßig Auszeiten in der Natur nehmen. Besonders Gewässer wie Seen, Flüsse und das Meer haben hier eine reinigende Wirkung auf Seele und Geist. Aber auch Wälder, in denen sich die Zeit der Welt in dem Blättergeraschel verfängt, tun der Psyche gut. Doch zu welchem Ort auch immer es euch treibt – die Aufgabe ist es, alleine dorthin zu reisen. Sei es in den Park, in ein weit entferntes Land, an einen einsamen Strand, hoch hinauf in die Berge oder mit dem Zelt raus aufs Land. Schon Konfuzius hat gesagt: Wo auch immer du hingehst, da bist du.
Punkt 2: Geht raus aus eurer Wohlfühlzone
Ihr tut Dinge, bei denen ihr euch total wohlfühlt? Euer Alltag ist bequem, angepasst, der Routine-Rhythmus läuft im Autopilot. Aber trotzdem fehlt euch etwas und das Herz springt euch nicht aufgeregt genug. Dann ist es Zeit, eure Wohlfühlzone zu verlassen. Doch wie fängt man das an? Ihr könnt euch zum Beispiel genau aufschreiben, was ihr tun wollt. Stellt euch dann ein Zeitfenster, wann ihr das erreichen wollt und überlegt euch dazu eine Belohnung. Nichts motiviert so stark wie eine Belohnung. Weiht andere in euer Vorhaben ein und macht euch ans Werk. Da ihr es nicht nur für euch macht, erhaltet ihr zusätzlichen Anreiz. Aber wenn ihr euch größere Vorhaben gesetzt habt, geht es Schritt für Schritt an und zerlegt etwas Größeres in Teilabschnitte (niemand sollte ohne Übung beispielsweise gleich einen Marathon wagen).
Punkt 3: Bleibt bei euch selbst
Menschen neigen dazu, sich zu vergleichen. Manchmal passiert das ganz automatisch und vollkommen ohne böse Absicht, es ist beinahe ein Reflex, der sich überraschend bemerkbar macht. Doch das hilft euch nicht. Wenn euch das nächste Mal dieser Vergleichsgedanke kommt, drückt innerlich die Stopp-Taste. Denkt darüber nach, warum ihr euch vergleicht. Seid dankbar dafür, was ihr habt, schreibt es auf und konzentriert euch auf eure eigenen Stärken.
Punkt 4: Stellt euch Fragen
Wenn wir jemanden kennenlernen, stellen wir Fragen. Zuerst ist jede Bekanntschaft wie ein weißes Blatt Papier, das mit jeder Information, mit jeder Geschichte vollgeschrieben wird. So ist es auch mit euch selbst. Warum sollten wir uns nicht selbst befragen und Antworten finden? Das kann bei ganz simplen Dingen anfangen, z. B. wie man seine Frühstückseier am liebsten mag und aus welchem Grund. Bis zu der Frage, ob man ans Schicksal oder an Gott glaubt und aus welchem Grund. Stellt eine Liste an Fragen auf und führt einen Dialog mit euch selbst.
Punkt 5: Findet heraus, was ihr nicht wollt
So verhält es sich auch mit den Dingen, die ihr nicht wollt. Ergänzt einfach mal den folgenden Satz und die Frage mit euren Antworten.
Ich mag das nicht:
Weil:
Ein Beispiel:
Ich mag das nicht: Ständig aufs Smartphone gucken, während man sich mit einem Menschen trifft.
Weil: Man mit der Aufmerksamkeit ganz bei diesem Menschen sein sollte.
Mit so einer einfachen Übung findet man ganz einfach heraus, was man möchte und kann im Alltag darauf achten, es auch umzusetzen.
Punkt 6: Trefft Entscheidungen
Wenn man eine Geschichte schreibt (das lernt jeder angehende Autor in der ersten Stunde kreatives Schreiben), muss man Entscheidungen treffen. Ohne Entscheidung keine Geschichte. Manchmal gefallen wir uns allerdings im Status quo und hoffen, die Zeit allein erledigt die Entscheidung. Ein: “Ich tue das jetzt!” kann allerdings ganz bewusst getroffen eine Wirkung haben. Ähnlich verhält es sich mit einem Eindeutigen: “Nein, das mache ich jetzt nicht!” Ob eine Entscheidung für oder gegen etwas ist, sie ändert immer den Verlauf der Geschichte – eurer Geschichte. Und wenn ihr das Leben nicht als „Weiterkommen“ oder als statischen Zustand seht, den es zu erreichen gilt, sondern als Reise innerhalb eurer Geschichte, gewinnt es eine ganz neue Farbe.
#Stress #Alltag #Erholung #Leben #Achtsamkeit
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